L.A. Love Affair - Das Fluestern des Herzens by Johanna Marthens

Autor:Johanna Marthens [Marthens, Johanna]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Romantische Komödie, Angelina Jolie, Humor, Hollywood, Belletristik, Dramatik, FIlmstar, Liebesroman, Liebesromane, Brad Pitt
veröffentlicht: 2015-06-04T22:00:00+00:00

SOLCHE MOMENTE MIT DIR

Asher ging drei Schritte zum Regal neben dem Fernseher. Mit einem Griff beförderte er eine DVD hervor und hielt sie mir unter die Nase. »Ein Kuss für sie«, hieß der Film und hatte ein Pärchen auf dem Cover, das sich im Arm lag.

»Was hältst du davon? Willst du ihn sehen?«, fragte Asher, als er mir die DVD zeigte.

»Ich soll mir den Film ansehen?« Ich war erstaunt. »Warum?«

»Weil du endlich damit anfangen musst. Du kannst nicht durch dein Leben gehen, ohne Filme zu sehen.«

»Warum nicht? Es ging bisher sehr gut.«

»Weil gute Filme deine Seele bereichern und deinen Horizont erweitern können. Du hast nur keine Ahnung, was dir fehlt. Es ist, als würdest du bisher mit einer Sauerstoffflasche unter Wasser leben, weil du nicht weißt, dass es auf dem Land Sauerstoff gibt und du frei atmen kannst. So lebst du, weil du keine Filme kennst und denkst, es würde ohne gehen.«

Ich verzog ungläubig das Gesicht. »Das glaube ich nicht.«

»Liest du wenigstens Bücher?«

»Hin und wieder, wenn ich Zeit habe.«

»Filme sind ein bisschen wie Bücher, nur schneller und komprimierter. Du musst es probieren.«

»Spielst du darin mit?«, fragte ich Asher und deutete auf die DVD in seiner Hand.

»Nein, dieses Mal nicht. Willst du lieber einen Film sehen, in dem ich dabei bin?«

Ich zögerte. »Naja, wenn ich schon anfange, Filme zu schauen, dann wenigstens mit einem Schauspieler, den ich kenne. Oder nicht?«

Er grinste und stellte die DVD zurück, um kurz darauf eine andere herauszunehmen.

»Der Bandit des Königs«, lautete der Titel. »Damit kannst du anfangen. Da war ich noch zehn Jahre jünger und wurde für den Golden Globe nominiert. Er wird dir bestimmt gefallen.«

Er legte den Film ein und setzte sich neben mich.

»Bevor er anfängt, will ich nur noch eine Sache wissen«, sagte er und sah mich an.

»Was ist es?«

»Warum genau hast du solch eine Abneigung gegen Film und Fernsehen?«

Ich lächelte schief. »Es ist keine richtige Abneigung«, sagte ich. »Es hat sich nur so ergeben.«

»Nur so ergeben?« Er zog skeptisch die Stirn kraus. »Wie kann das sein?«

»Ich habe dir doch schon erzählt, dass ich für meinen Vater so etwas wie der sehnlichst gewünschte Sohn war. Wenn nun meine Schwestern vor romantischen Liebesfilmen saßen oder America’s Next Topmodel schauten, dachte ich, dass mein Vater enttäuscht von mir wäre, wenn ich ebenfalls solche Sachen ansehen würde, weil das ja nichts für Jungs ist. Deshalb habe ich es mir verboten, die Sendungen zu sehen. Actionfilme oder Thriller haben mir jedoch keinen Spaß gemacht. Deshalb habe ich es ganz sein lassen. Ich gewöhnte mich schließlich daran und hatte später nie das Bedürfnis danach.« Ich sah ihn verlegen an. Ich erzählte nicht oft jemandem meine wahren Beweggründe. Die wusste nicht einmal Stewart. Er hatte meine Macke einfach akzeptiert, weil er selbst kein Freund vom TV war und lieber in der Realität lebte.

»Ist deinem Vater bewusst, was du ihm für ein Opfer gebracht hast?«, fragte Asher mitfühlend.

»Es war kein schlimmes Opfer«, widersprach ich. »Ich habe es gut überlebt.«

»Na gut. Bis heute«, grinste er und drückte auf das Knöpfchen, das die DVD startete.

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